Boston Austausch 2024

16.05.2024

Weilheimer Schülerinnen und Schüler an der Nashoba Regional High School in Bolton

Alles begann, als wir früher flogen als geplant, weil Lufthansa am Tag der Abreise natürlich in München streiken musste. Wir hatten alle unsere von unterschiedlichster Art gepackten Koffer bereitgestellt und waren bereit in einen neuen Kontinent aufzubrechen. In Amerika nächtigten wir drei Nächte in einem ausgefallenen und nicht zu sehr ausgeschmückten Hostel. Der erste Unterschied, der uns sofort aufgefallen ist, war die Offenheit der Passanten auf der Straße. Das bedeutet, man wurde von vielen fremden Menschen im Vorbeigehen angesprochen und gefragt, wie es einem geht. Als dann der Tag kam, an dem wir alle in die verschiedenen Familien aufgeteilt wurden, stieg die Spannung und Aufregung fast ins Unermessliche, weil niemand wusste, was uns erwarten würde.

Jedoch stellte sich die Aufregung im Nachhinein als unnötig heraus, denn wir wurden alle herzlich aufgenommen und verstanden uns prächtig mit den Familien. Wir verbrachten das Wochenende in den Familien und sammelten viele schöne Eindrücke und Erinnerungen. Am Montag sahen wir uns alle wieder in der Schule, denn jeder begleitete seinen Host den Schultag über.

Ein Vorurteil, das fast jeder hatte, war, dass das Essen in Amerika nicht so gesund sei. Spätestens als wir das erste Mal in einem Einkaufszentrum waren, wurde uns klar, dass es viele Fertigprodukte gibt, bei denen die Kalorien nur so in die Höhe schießen. Man muss aber auch dazusagen, dass es auch viele gesunde Produkte gab, aber uns ist schon ein Unterschied zu Deutschland aufgefallen.

Ebenfalls ist uns der hohe Plastikverbrauch der Amerikaner aufgefallen. Zum Beispiel haben sie für das Mittagessen nur Plastikgeschirr oder generell die meisten Produkte sind in Plastik eingepackt. Aus diesem Grund haben wir uns als Umweltschule mit Hilfe des Green Teams der Nashoba Highschool Projekte überlegt, um die Nachhaltigkeit an der amerikanischen Schule zu verbessern. Die Schule versucht zum Beispiel für die Mittagspause auf recyclebares Zubehör umzusteigen. Zum Abschluss der Woche folgten zwei ,,History-days“, an denen wir Ausflüge zu der historischen Stadt Concord und einer Art Freilichtmuseum vollbracht haben, der sogenannten ,,Old Sturbridge Village“. In Concord lernten wir viel über die Geschichte des Ortes und seine Verbundenheit zu den Befreiungskriegen. Nachdem wir uns ein bisschen verlaufen hatten, konnten wir dann wohl verdient in warmen Cafés und Restaurants zu Mittag essen und der Kälte mit den frischen Winden entkommen. In Old Sturbridge, was ein bisschen wie die Glentleiten aufgebaut ist, entdeckten wir, wie die Menschen früher in New England lebten und konnten die Infrastruktur solcher Dörfer und auch die Maschinerie bestaunen. Das Wochenende verbrachten wir wieder in den Familien und unternahmen schöne Ausflüge oder machten was mit Freunden. Nach zwei weiteren Tagen, an denen wir unsere Gastschüler und Gastschülerinnen im Unterricht begleiteten und manche von uns auch den amerikanischen Schülern und Schülerinnen etwas über das deutsche Politik-System erzählten, fand das ,,Farewell-dinner“ statt, bei dem wir und alle Hosts, welche netterweise viele leckere Speisen verschiedenster Kulturen mitbrachten, ein letztes Mal gemeinsam zu Abend aßen. Für Spielspaß war mit Karten und Ballspielen auch gesorgt. Am Mittwoch war es dann leider wieder Zeit, um uns von den Familien und allen anderen, die wir kennenlernten, in einem tränenreichen Abschied zu verabschieden. Nach einer super geplanten Rückfahrt und einem reibungslosen Ablauf am Flughafen traten wir den Rückflug an. Zuhause in Weilheim bekamen Fr. Helgert und Fr. Höreth wohlverdiente Blumen. Wir sind alle sehr dankbar für diese tolle Reise und die unvergesslichen Erinnerungen.

 

Navid Azadeh, Stefan Koterba