Literatur erleben präsentiert: den lustigsten Abend des Jahres! Ein Live-Hörspiel der Greulmüllerschen Hörspiel-Manufaktur

„Pünktchen und Anton“, klar kennt das jeder, ein Kinderroman von Erich Kästner. Pünktchen ist die Tochter des reichen Fabrikanten Pogge. Sie lebt mit ihren Eltern, dem Kindermädchen, der Köchin und dem Hund Piefke in einem noblem Viertel in Berlin, während Anton sich um seine kranke Mutter kümmert und auch noch Geld heranschaffen muss. Beim Betteln lernen sich die beiden kennen und werden dicke Freunde. Pünktchen hilft nämlich ihrer Kinderfrau, für deren seltsamen und unheimlichen Bräutigam Geld zusammenzukratzen. Natürlich dürfen die Eltern das nicht wissen! Gut, dass Anton bemerkt, dass der teuflische Robert, Fräulein Andachts „Verlobter“, der die naive Frau nur ausnützt, auf Einbruch bei den Pogges aus ist, und dies gerade noch verhindert! - So weit , so gut. Aber was bitte ist ein Live-Hörspiel? Dies führte die Greulmüllersche Hörspiel-Manufaktur am Donnerstag, dem 24. Oktober 2019, in der Aula unseres Gymnasiums eindrucksvoll vor. Die beiden Schauspieler Gerald „Greulix“ Schrank und Sebastian Hofmüller sprachen und spielten den Text des Romans in klug gekürzter Fassung, untermalt von Hintergrundgeräuschen eindrucksvoll vor. Dabei wechselten sie sich beim Erzählen ab, blieben aber bei den unterschiedlichen Figuren, denen sie auf diese Weise ihren spezifischen Charakter gaben. So poltert die „dicke Berta“, die Köchin der Pogges, mit einem Wiener Zungenschlag die Treppen im Haus der Pogges auf und ab, wunderbar mit Körpereinsatz vorgeführt von Greulix, der auch den Verlobten von Fräulein Andacht recht teuflisch zur Geltung kommen ließ. Hofmüller dagegen zeigte das stets nur hauchende, piepsige Kinderfräulein als naives Ding, das gut auszunützen ist, während er den Fabrikdirektor Pogge mit seiner übertriebenen Lache geschickt in seiner gespielten Jovialität outete. Natürlich wurden auch die übrigen Figuren im Roman lebhaft vorgeführt. Und dann gab es noch den weißen Zottelhund Piefke - einen süßen Stoffhund -, der bellen durfte, der geknuddelt wurde und der aus Versehen auf der Befestigung der Strahler mit samt der Hundeleine landete und traurig – wie aufgehängt – herunterbaumelte. Gut, dass der Besen noch parat stand, mit dem Hofmüller vor der Aufführung noch die Strahler in seine Richtung verschoben hatte! Alles kein Problem! Wird einfach in die Aufführung mit eingebaut! Nicht nur an dieser Stelle konnte man von Herzen lachen. So verhalf diese gekonnt professionelle Hörspiel-Aufführung den Zuschauern und Zuhörern der voll besetzten Aula zum lustigsten Abend, den die Aula je gesehen hat! – Übrigens, die Greulmüllerischen hätten auch noch „Emil und die Detektive“ im Programm! (Maria Kachl-Gleißner)